Zeltlager auf Föhr
12.07.2025, 07:00 Uhr - 27.07.2025, 07:00 Uhr 630Kurz zur Geschichte unserer Zeltlager
Die Falken haben vor fast 100 Jahren erstmals die Methode des Zeltlagers als demokratisches Gemeinwesen durchgeführt. In der jungen Weimarer Republik sollte Demokratie von Kinderbeinen an durch Wahlen und andere Formen der Mitbestimmung gelebt und erlernt werden. Diese Methode hat sich als zeitlos erwiesen und hat im Laufe der Zeit immer wieder unterschiedliche zeitgebundene Aspekte aufgenommen.
Rahmenbedingungen und Organisatorisches
Seit vielen Jahren führen wir Erftkreiser Falken unser Kinder- und Jugendzeltlager auf einem falkeneigenen Zeltlagerplatz auf der Nordseeinsel Föhr durch. Der Zeltplatz liegt in der Nähe des schönen Inseldorfes Nieblum direkt hinter den Dünen und hat einen eigenen Zugang zum Strand. Er fasst bis zu 600 Menschen, verfügt über mehrere Küchen unterschiedlicher Größe, ein zentrales Sanitärgebäude, Fußballplatz, Mehrzweckhalle, Lagerfeuerstätte und vielem mehr.
Wir Falken organisieren die Zeltlager in Zeltdörfern. Diese sind in sich geschlossene Gebilde aus Schlaf-, Aufenthalts- und Essenszeiten,in deren Mitte der „Dorfplatz“ als Versammlung,- Spiel und Freizeitfläche liegt. So grenzen sich die einzelnen Gruppen von einander ab.
Bei den Zelten handelt es sich um platzeigene, sturmfeste Schlafzelte und Großzelte, die im Vorfeld des Zeltlagers von unserem Team im Rahmen der Vortour aufgebaut werden. In jedem Schlafzelt kommen bis zu acht Kinder unter.
Die Hin- und Rückreise findet i.d.R. mit einem Reisebus bis zur Fähre in Dagebüll statt. Das Busunternehmen ist uns bekannt, wir arbeiten seit Jahren mit ihm zusammen. Die Verpflegung wird von uns selbst organisiert, wir bekommen eine Küche auf dem Zeltlagerplatz gestellt und haben ein eigenes Küchenteam, das unser Gemeinwesen komplettiert.
Programm und Pädagogik
Uns Falken ist seit jeher Mitgestaltung und Mitbestimmung wichtig. Wir möchten die Selbstorganisation und die Wahrnehmung der eigenen Interessen fördern. Darin und dafür haben wir unsere ausgebildeten Helfer*innen. Diese unterstützen die Kinder in der Selbstorganisation auf persönlicher, Zeltgruppen- und Dorfebene, gestalten mit den Kindern das Tagesprogramm, etablieren eine altersgerechte Zeltlagerdemokratie und helfen in Konfliktfällen.
Die Kinder werden auch an der Verrichtung der notwendigen Arbeit beteiligt, indem sie beim Essens- und Spüldienst helfen bzw. diesen möglichst selbstständig durchführen. Sie sind für ihre Zelte und ihr Kofferzelt als Zeltgruppe selbstverantwortlich. Wir legen die Prozesse so an, dass sie für die Kinder nachvollziehbar sind und sie die Zusammenhänge des Zusammenlebens und -wirkens leicht verstehen. So stellt das Zeltlager insgesamt einen reduzierten Lern- und Lebensraum dar, in dem ganz viel gemeinschaftlich erlebt, gespielt, gestaltet und gelernt wird - eine intensive Zeit, die viele Kinder ihr Leben lang nicht vergessen.
Der Tagesablauf hat eine feste Struktur, übers Wecken, das gemeinschaftliche Frühstück, die Angebotsphasen im Vormittags-, Nachmittags- und Abendbereich und den dazwischenliegenden Pausen und Freispielphasen, bis zur gemeinsamen Zeltruhe.
Unsere Angebote orientieren sich am Repertoire des Teams, das sich in vielen Jahren Erfahrung gebildet hat, wie auch den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen. Wir machen viele Kreativ- und Sportangebote auf dem Platz, besuchen das benachbarte Dorf, lassen uns gerne von einem Wattführer den Lebensraum des Watts und des Wattenmeeres erklären, machen Nachtwanderungen und Radtouren.
Natürlich liegen wir auch am Strand und gehen ins Meer…Dazu muss man sagen, dass das Wattenmeer im Bereich des Zeltplatzes ein reines Nichtschwimmermeer ist, wir dort also eher baden. Tiefes Wasser gibt es an den bewachten Badestränden des Hafen- und Hauptorts Wyk auf Föhr, den wir auch gerne zum Bummeln und Einkaufen besuchen.
Und dann, tatsächlich irgendwann, denn man verliert schnell das Zeitgefühl, geht es zurück und man sieht ein letztes Mal von der Fähre aus die Insel und nimmt hoffentlich ganz viel mit